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Christian Stoll 2021

Audio - es muss nicht immer Video sein



Neben Videos sind Audio-Inhalte auch ein Format, welches als Lehr-Lernmedium oder auch als Handlungsprodukt gewinnbringend eingesetzt werden kann. Hierzu eignen sich bspw. Formate die vergleichbar mit Podcasts, Radiofeatures, Hörbücher oder Hörspiele sind. Audio eignet sich nicht so gut wie Videos um Handlungsanleitungen wie Tutorials oder Vorträge zu gestalten.

Audio eignet sich aber hervorragend für Interviews bspw. mit Experten, Zeitzeugen, Betroffenen oder Personen der Zeitgeschichte. Mit Hilfe solcher Audio-Interviews ergibt sich ein Einblick in die Lebens- und Arbeitsrealität von Menschen. Insbesondere das hören von Interviews über Kopfhörer suggeriert eine viel stärkere Nähe zu den interviewten Personen. Solche Interviews eignen sich daher um die Zuhörer:innen für ein bestimmtes Thema zu sensibilisieren. Solche Konzepte sind dadurch auch sehr Interessant für den Bereich Wissenschaftskommunikation.

Neben Einzelinterviews lassen sich natürlich auch Gespräche von mehreren Personen, Fokusgruppengespräche und Gruppeninterviews als Audio festhalten. Hier bietet sich wie bei Einzelinterviews die Möglichkeit (je nach Ausrichtung der Lehrveranstaltung) diese auch mit qualitativen Methoden auszuwerten.

Der Vorteil bei Audio gegenüber Video ist der niedrigschwellige Zugang. Zum einen ist es der Erfahrung nach einfacher Personen für ein reines Audiointerview zu gewinnen, als bei Videointerviews. Zum anderen ist der technische Aufwand und komplexität der Nachbearbeitung bei Audio bei weitem geringer. Ebenfalls ist für die Erstellung und Bearbeitung von Video gegenüber Audio eine viel größere leistungsfähigere Computerhardware notwendig, wohingegen Audiobearbeitung auch auf älteren Geräten ohne weiteres durchgeführt werden kann. Die Audiobearbeitung bei reinen Sprachaufzeichnungen wie Interviews ist auch weniger Anspruchsvoll als bspw. bei Video. Viele Betriebssysteme bei Computern, Tablets und Smartphones bringen in der Regel schon vorinstallierte Software mit, mit der sich Audio aufnehmen lässt und auch einfache Bearbeitungsschritte ermöglichen. Die Erstellung von Audio benötigt also allgemein weniger Ressourcen. Darüber hinaus gibt es auch sehr leistungsstarke kostenlose opensource Audiobearbeitungssoftware.

Auch für die Zuhörer:innen ist der Zugang niedrigschwelliger. Audiodateien sind häufig kleiner als Videodateien. Sie lassen sich also auch mit einer schlechten Internetverbindung noch runterladen und konsumieren. Über bspw. das Smartphone lassen sich Audio-Inhalte ohne weiteres unterwegs oder bei der Arbeit konsumieren. Sind damit besser ortsunabhängig nutzbar als Videos.

Audioaufnahmen bieten sich auch an für Rollenspiele, Hörbücher/Kurzgeschichten oder auch die inhaltliche Besprechung von bspw. Texten, Filmen oder anderen Audio-veröffentlichungen.

Für eine gute Audioqualität bieten sich auch hier USB-Kondensatormikrofone an oder die Verwendung von Headsets, die Verwendung von aktuellen Diktiergeräten oder auch die Verwendung von professionellen Audiorekordern.

Eine weitere einfache Möglichkeit ein Interview zu erstellen, bieten auch Videokonferenzsysteme. In vielen Videokonferenzsystemen gibt es die möglichkeit die Konferenz als Video aufzunehmen. Man führt also bspw. das Interview über eine Videokonferenzsoftware, zeichnet das Interview als Video mit, kann dann über eine entsprechende Bearbeitungssoftware die Audiospur vom Video trennen und kann dann das Interview als reine Audiodatei exportieren.

Wie Dokumente können auch Audio und Video-Dateien mit Hilfe von Lernplattformen wie Moodle oder auch Cloud-Speichersystemen anderen Personen zu Verfügung gestellt werden.

audio.txt · Zuletzt geändert: 2021/07/23 15:41 von ch.stoll